Protagonist und Antagonist – der immerwährende Kampf zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht, Held und Bösewicht.
Einem verschlagenen, fiesen, vielleicht aber sehr charismatischen Bösewicht tritt der kampfgestählte und aufrechte Retter/Krieger/Held als Hauptfigur der „guten Seite“ gegenüber. Er trotzt jeder Gefahr, ohne Rücksicht auf sein eigenes Wohlergehen, hilft den Schwachen, bestraft die Bösen und reißt am Ende der Geschichte meistens erschöpft, vielleicht verletzt aber siegreich "das Ruder" herum.
Gut und Böse liegt ja oft im Auge des Betrachters und auf der Seite der jeweiligen Figur. Da wird wohl jeder Leser einen etwas anderen Maßstab anlegen. Nur „Rechtschaffen und Gut“ könnte allerdings schnell langweilig werden und /oder den Helden im Laufe der Zeit - vor allem - im Namen „des Guten“ zu Taten drängen, die bei näherer Betrachtung vielleicht gar nicht so rechtschaffen sind.
Wer kennt das nicht? Oft blättert man in ein Buch hinein und nach wenigen Zeilen, nimmt dich die Hauptperson gefangen, zerrt dich in einem Höllentempo durch die Handlung und stößt dich am Ende wieder sehr unsanft in die Realität zurück, sodass du froh bist, das Ganze überlebt zu haben.
Auf der anderen Seite quält man sich in ein viuelleicht durchaus tolles Buch mit spannender Handlung und interessantem Thema, aber es gelingt als Leser einfach nicht, mit dem Protagonisten warm zu werden -obwohl man nicht genau sagen kann, was eigentlich an der Figur stört. Dabei wäre ja alles da… Er/Sie ist ein optisches Vorzeigeobjekt ihres Geschlechtes, mutig, klug, wehrhaft und dabei liebreizend mit frechem Mundwerk und dem Herz am rechten Fleck und trotzdem will der Funke einfach nicht überspringen. Liegt es am Charakter selbst, oder an der Geschichte,an beidem oder an einer völlig anderen Sache? Man überlegt und rätselt herum, bis sich irgendwann die Frage aufdrängt:
Welche Eingeschaften machen eine Figur eigentlich zu einem beeindruckenden und glaubwürdigen Protagonisten?
Wie viele Kanten und Eigenheiten dürfen oder müssen Protagonisten eurer Ansicht nach mitbringen, damit sie die Leser auch wirklich ansprechen und mitreißen können.
Gibt es einen Unterschied in der Art, in der Leser und Autoren die Hauptfigur, den strahlenden Helden betrachten und bewerten?
Und zu guter Letzt:
Wie sehr dürfen/sollen/müssen sich die Protagonisten in der Story weiterentwickeln oder verändern?
UND was passiert eigentlich, wenn der Storyheld plötzlich und unerwartet - eventuell durch ein besonderes Ereignis im Lauf der Geschichte - auf den Platz des Antagonisten rutscht? Gilt das als "Worst-Case-Szenario" oder als spannende Wendung?
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