Der erste Eindruck zählt am nachdrücklichsten!
Manche Bücher springen durch einen ungewöhnlich ansprechenden Buchtitel und/oder durch eine ganz besondere Covergestaltung unweigerlich ins Auge.
Der erste Eindruck ist manchmal so gewaltig, dass man - bevor man es sich versieht - automatisch zum Buch greift, oder andächtig über den Umschlag streicht, bevor man neugierig oder auch mit kritischen Blick hineinblättert.
Doch warum ist das so? Was macht eine gelungene Covergestaltung oder einen bestimmten Buchtitel so besonders, dass man unbedingt zumindest den Rückseitentext lesen muss? Woran liegt es, dass man sich bei machen Büchern denkt „nett“ oder „hübsch“ und sie gleich wieder vergisst sobald man sie zurücklegt, während man andere, vielleicht ganz ähnliche Covergestaltungen (die möglicherweise auch nicht so perfekt sind, wie die „aussortierten“) unweigerlich in Erinnerung behält. Was ist das Geheimnis?
Spielt die Farbwahl, der spezielle (Zeichen)Stil, die Szenenkomposition des Coverbildes eine besondere Rolle? Und was macht einen Buchtitel so aufsehenerregend, dass er das Interesse der Leser weckt oder auch bei Buchreihen Wiedererkennungswert hat - ohne dabei langweilig zu werden?
Worin liegt das Geheimnis einer erfolgreichen Titelwahl bei dem eigenen Werk?
Da sich ja die äußere Aufmachung eines Buches grob eingeteilt aus der Covergestaltung mit Coverbild und Farbwahl, dem Buchtitel und dem Rückseitentexte zusammensetzt, habe ich meine Fragen zur besseren Übersicht auch ganz frech in diese drei Themenbereiche aufgeteilt.
Themenbereich: BUCHTITEL
Oft hört man ja Autoren von Arbeitstitel und endgültigen Buchtiteln sprechen. Wie steht ihr dazu?
- Gebt ihr eurem Manuskript erst einen Arbeitstitel und zerbrecht ihr euch erst nach der Fertigstellung den Kopf über den passenden Titel, oder beginnt ihr die
Geschichte mit dem Titel und richtet sie danach aus?
- Wie sehr soll/muss der Titel die Essenz der Geschichte wiederspiegeln, oder sollte besser nur ein besonderer Punkt herausgegriffen werden?
- Bei Buchreihen, Serien und Fortsetzungsromanen - wie sieht es da aus? Ich könnte mir gut vorstellen, dass das ebenfalls eine besondere Herausforderung ist,
zuerst eine Hauptprämisse zu finden und dann zu jedem einzelnen Buch eine passende Überschrift, welche die „Essenz“ des Buches zusammenfasst. - Außer
natürlich man macht es sich einfach und nimmt eine Serienüberschrift so ähnlich wie z. B. „Die Gilde der blauen Assassinen“ wo jeder Band dann ein ganz
bestimmtes Gildenmitglied ins Rampenlicht stellt. „Klaus“, „Tamara“, „Earl“ vielleicht auch mit der Essenz des Abenteuers so auf die Art: „Sanne und der Djinn“,
„Hector – Im Bann der farblosen Göttin“….
Immer wieder werden – immer öfter bei Romanen - auch Buchtitel in englischer (viel seltener in einer anderen) Sprache gewählt.
- Was haltet ihr von einem z. b. englischen Buchtitel bei einer, in deutscher Sprache geschriebenen, Geschichte? Seht ihr es als interessante Möglichkeit, „das
Tüpfelchen auf dem i“, vielleicht sogarals irreführend und unnötig oder kommt es hier eher ganz auf die Handlung der Geschichte an?
- Also ...... Welche Kriterien sind euch wichtig, bzw. findet ihr bei der Titelauswahl als besonders beachtenswert?
Themenbereich: COVERGESTALTUNG
Zeichnung, Collage, Kunstdruck, Foto, Scherenschnitt… Die Covergestaltung kann den Buchtitel zusätzlich aufwerten und sichtbar machen, oder im schlimmsten Fall das ganze Buch in der Masse der anderen Bücher verblassen und untergehen lassen.
- Welche Rolle nimmt für euch die Covergestaltung ein?
- Kümmert ihr euch selber darum oder sprecht ihr da mit einem Profi?
- Eher Dezent oder lieber bunt? Was bevorzugt ihr und warum?
- Foto, Zeichnung oder anderweitige Illustration?
- Wie sehr greift ihr bei der Covergestaltung auf die Möglichkeiten einer KI zurück?
- Taschenbuch, Softcover, Klappbroschur (Und welche Infos gehören eurer Meinung unbedingt auf die beiden Innenklappen) oder wäre Hardcover mit
Schutzumschlag die bevorzugte Wahl, wenn ihr es euch aussuchen könntet?
- Und wenn Hardcover: Geklebt oder besser fadengebunden und…. mit Lesebändchen versehen - oder eher nicht?
- Beim Hardcover mit Schutzumschlag oder nicht?
- Sollte, wenn man einen Schutzumschlag wählt auch das Cover des Buches speziell gestaltet werden?
Themenbereich: DIE RÜCKSEITENGESTALTUNG
ja - und dann wären wir schon bei der Herausforderung der gesamten Rückseitengestaltung der Buchaußenseite und des „Rückseitentextes“.
- Gleiche Gestaltung, und dasselbe Bild (vielleicht nur kleiner) wie vorne?
- Nur farblich gleich, aber gestalterisch entweder teilweise oder komplett anders bzw. viel einfacher?
Und zu guter Letzt eine Frage, die vermutlich nach der Fertigstellung eines Manuskriptes immer wieder eine Weile Kopfzerbrechen bereitet:
- Was macht einen wirklich guten Rückseitentext aus?
- Was soll unbedingt in den Rückseitentext hinein, damit man den Leser neugierig macht, einen guten Einblick in die Handlung gibt, neugierig aufs Hineinlesen
macht, aber dabei nicht gleich alles verrät?
- Und wie lange darf oder soll dieser Text im optimalsten Fall sein?
- Unterschiedlich formatiert, in ein paar Absätze zusammengefasst oder in einer Wurst runter?
- Mittig? Linksbündig? Kreativ durcheinander?
Ja, ich weiß, hier habe ich wieder eine ganze Menge Fragen an euch Profis aus der Schreibwerkstätte von Stapel gelassen (und vermutlich viele andere nicht angesprochen).
Es ist auf jeden Fall ein spannendes Thema und jeder, der sein Manuskript veröffentlichen möchte, wird sich diesem Thema irgendwann stellen müssen.
Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt, wie ihr die 3er Herausforderung „Titel“, „Covergestaltung“ und "Rückseitentext" in der Praxis angeht und meistert und welche Tipps und Ratschläge ihr dazu auf Lager habt.
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