Jeder von uns verbindet automatisch bestimmte Namen mit Personen, Erinnerungen und Gefühlen.
Ob „Susi“, „Carlos“, „Jaqueline“ oder „Hermann“, „Schmidt“, Chang oder „Zadrazil“ – vermutlich jeder hat zu einem bestimmten Namen recht schnell eine ganz eigene Vorstellung der betreffenden Person im Kopf.
Das zeigt, dass Namen oder neue Bezeichnungen viel mehr sind, als nur eine bloße Aneinanderreihung von Buchstaben. Das gilt auch besonders für's Geschichtenweben.
Einerseits sollen die Namen im Gedächtnis des Lesers bleiben, andererseits sollen sie bestimmte Charakterzüge mit einer Figur verknüpfen oder spezielle Eigenschaften mit besonderen Orten/Dingen bzw. Ritualen/Handlungen verbinden.
Starke Namen für Romanfiguren, Orte oder um besondere Dinge - die z.B. in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen – zu (er)finden, ist eine großartige Gabe und ich bewundere alle Autoren, die so erinnerungswürdige Namen wie „Graf Dracula“ oder einprägsame Bezeichnungen wie z.B. „Quantenschaum“ in ihre Storys einflechten.
Da es in den Storys ja oft nicht nur bei Vornamen bleibt, sondern immer wieder auch Familien, oder Clannamen und vielleicht ein oder mehrere Gruppen/Gildennamen dazukommen, kann die Namensfindung – so stelle ich mir zumindest vor – bestimmt manchmal zu einer wahren Herkulesaufgabe ausarten.
Aber auch "ins Ohr" gehende Namen/Begriffe nicht zu lang und nicht zu kurz werden zu lassen, dabei noch die Fantasie anzuregen und (vom Leser meist unbemerkt) – je nach Figur - besonders die Personennamen entweder sehr wohlklingend-ansprechend zu kreieren oder (gezielt) dafür zu sorgen, dass sie von den Lesern als unsympathisch oder unangenehm-hassenswert wahrgenommen werden, ist eine wirklich große Kunst, die sicherlich viel Fingerspitzengefühl verlangt.
Auch bestimmte Begriffe z.B. der Sprache anderer Völker/Planeten usw. zu kreieren, könnte die Autoren ebenfalls vor eine große und spannende Aufgabe stellen. (Hier stellt sich allerdings dann die Frage, wie viele fremde Begriffe einen Roman aufwerten, ohne dass die Story verwirrend, mühsam oder langweilig wird und wann es einfach zu unübersichtlich wird.)
Treffen die Protagonisten auf Bewohner einer anderen Welt bzw. einem anderen Landesteil, oder sind unterschiedliche Berufsgruppen (Seemann, Karawanenführer usw.…) involviert, werden natürlich auch diverse „Dialekte“ oder „Sprachmuster“ interessant um die jeweiligen Figuren in der Geschichte deutlicher und besser hervorzuheben.
- Wie findet ihr also passende Namen für eure Figuren?
- Worauf achtet ihr dabei? Was ist euch wichtig?
- Nehmt ihr reale oder geschichtliche Personen als (grobes) Vorbild? (Weil ihr die Person bewundert, oder weil ihr euch über sie geärgert habt)
- Sind auchNamen/Bezeichnungen aus Legenden, Märchen, Überlieferungen eine Überlegung wert?
- Findet ihr es einfacher Figuren zu benennen oder tut ihr euch mit neuen Bezeichnungen Namen für Clans, Gruppen, Religionen oder Sekten im Fantasybereich leichter?
- Habt ihr schon einmal Figuren/Orte oder Dinge während des Schreibprozesses umbenannt, weil der Name plötzlich nicht mehr gepasst hat?
- Worauf sollte man achten, wenn man Wörter für bestimmte Dinge, Wesen, Handlungen spezielle Begriffe erfinden oder „ummodeln“ möchte, sodass sie die „Andersheit“ z. B. von neuen Bekanntschaften oder fremden Regionen/Städten/Clans/Rudeln unterstreichen?
- Verwendet ihr öfters andere Sprachen oder Dialekte um unterschiedliche Figuren zu charakterisieren? Wenn ja, wie deutlich müssen eurer Ansicht nach diverse Dialekte zutage treten.
Findet ihr, dass ein paar bestimmte veränderte Worte reichen, oder werden ganze Sätze in der fremden Sprache/Dialekt gesprochen.
- Und wie übersetzt ihr dann? Gleich daneben in Klammer, ganz klein über dem Betreffenden Textteil, oder - mit Sternchen – z.B. in der Fußzeile?
Ich bin auf eure Erfahrungen, Tipps und Techniken sehr gespannt.
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